Buchholz: Kritik am Aussehen des Wäldchens reißt nicht ab

Auch wenn nun alles „zerrupft und zerfleddert“ aussieht – aus forstlicher Sicht seien die Rodungsarbeiten im kleinen Siepen nahe der Buchholzer Grundschule sach- und fachgerecht ausgeführt worden. Das hat Bürgermeister Lars König jetzt in seiner Antwort auf eine Anfrage unserer Fraktion erklärt.

Schriftlich angefragt

Etliche Anwohner*innen hatten sich zuvor bei unserem Ratsherrn Martin Kuhn über das Aussehen des Wäldchens beschwert. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath hatte er dann schriftlich seine Fragen zum Thema auf den Weg gebracht.

Verkehrssicherung

„Wie aus der Antwort des Bürgermeisters weiter hervorgeht, waren die Eschen, die dort gefällt wurden, krank oder waren aus anderen Gründen nicht mehr standfest“, berichtet Martin Kuhn. Er bekräftigt, tatsächlich seien dort in der Vergangenheit schon einige Bäume umgestürzt oder hätten Äste im Bereich der Fahrbahn der vorbeiführenden Straße abgeworfen. Wie der Bürgermeister nun bestätigte, hätten die umstrittenen Forstarbeiten darum in erster Linie der Verkehrssicherung gedient.

Sonnenschutz für den Boden?

Dass dort im Ergebnis nun viele kahle, kleine Stämme in unterschiedlicher Höhe aus dem Boden ragten, mache aus Sicht der Stadt aber auch noch in anderer Hinsicht Sinn. „Offenbar sollten die höheren Stümpfe auch dem besseren Schutz des Bodens dienen: Dieser solle so mehr Sonnenschutz erhalten und das Austrocknen der Hangfläche verhindern helfen. Dabei handele  es sich nach Angaben der Stadt um eine bewährte Praxis aus dem Sauerland, berichtet Martin Kuhn. 

Morastiger Untergrund

Über dieses Argument zeigt er sich allerdings auch etwas verwundert: „Sind im Siepen nicht eher die Feuchtigkeit und der morastige Boden das Problem für die Bäume?“ Er unterstreicht, jenseits der von ihm angeführten Argumente habe der Bürgermeister durchaus auch eingeräumt, dass die eingesetzten Geräte die Baumstümpfe nicht bodennäher entfernen konnten.“

Ökologische Bedeutung

Wie aus der Antwort weiter hervorgehe, seien die verbliebenen Stümpfe aus derzeitiger Sicht der Fachleute standfest, ergänzt Dr. Uwe Rath:  „Sie sollen durch ihre Verwurzelung die Böschung sichern. Und es heißt außerdem, dass sie ökologisch wichtig seien, weil Spechte in ihnen ihre Nisthöhlen bauen können.“ Allerdings gebe es dort offenbar nur wenige Bäume, die aufgrund ihres Stammumfangs dafür geeignet seien.

Schnittgut blieb liegen

Aus Sicht der Stadtverwaltung wäre auch der von der Anwohnerschaft favorisierte Ersatz der Bäume durch einen strauchartigen Bewuchs als Alternative ökologisch durchaus sinnvoll gewesen: „Die Fläche soll so oder so in ihrer ökologischen Selbstentwicklung gefördert werden“, fasst der Fraktionsvorsitzende die Haltung der Stadt zu diesem Thema zusammen. Aus diesem Grund sei auch das Schnittgut zum großen Teil auf der Fläche liegengeblieben.

Bachbett wird freigeräumt

„Nur das Bachbett soll noch freigeräumt werden, damit der Wasserfluss nicht behindert wird“, erklärt Martin Kuhn. Doch er weiß: „Im Ortsteil können sich viele mit diesem Aussehen des Wäldchens und der Vorgehensweise der Stadt immer noch nicht anfreunden.“

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on linkedin
LinkedIn

Mehr zum Thema

Renaturierung des Pleßbachs muss warten

Hier fließt der Pleßbach schon in seinem natürlichen Bett. Fehlende Kapazitäten bei allen Beteiligten und eine „schwierige gesetzliche Gemengelage“ sind nach Angaben

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top