Das Jobticket kommt – gegen den Willen des Bürgermeisters

Auch wenn der Bürgermeister das gar nicht wollte, können die Tarifbeschäftigten der Stadt Witten künftig das Deutschlandticket als preiswerteres Jobticket für den ÖPNV kaufen. In den Haushaltsplanberatungen der letzten Ratssitzung hat sich entschieden, dass sie wie schon jetzt viele andere Arbeitnehmer*innen den nötigen Zuschuss von der Stadt dafür erhalten. Grund dafür sind zwei ähnlich lautende Anträge mit dieser Forderung, die von uns und von den Linken eingebracht worden waren.

Investition in die Arbeitnehmer

Ihr Tenor: Unsere Stadtverwaltung braucht dieses Ticket. „Auch wenn der Bürgermeister und der Kämmerer das anders sehen und das Geld für die Zuschüsse einsparen wollten, ist es an dieser Stelle gut investiert“, bekräftigt unser Ratsmitglied Christine Rose. Sie hatte den Antrag ihrer Fraktion gemeinsam mit unserem Vorsitzenden Dr. Uwe Rath vorangetrieben.

Attraktiv als Arbeitgeberin

Aus ihrer Sicht sprechen zwei wesentliche Gründe für den Einsatz von jährlich ca. 50 000 Euro für das Jobticket: „Die Stadt muss als Arbeitgeberin interessant bleiben, auch wenn sie finanziell schlecht gestellt ist. Sonst werden noch mehr Mitarbeitende gehen.“ Dazu dürfe es nicht kommen, denn eine leistungsstarke Verwaltung sei doch der Kern einer attraktiven Stadt.

Baustein für die Mobilitätswende

Zudem spiele das Ticket eine wichtige Rolle bei der Mobilitätswende, mit der die CO2 -Bilanz der Stadt sich verbessern soll. Uwe Rath unterstreicht: „In dieser Hinsicht sollte die Verwaltung sich auch ihrer Vorbildfunktion für die privaten Unternehmen bewusst sein.“

340 Interessierte

 „Da in einer Vorab-Umfrage der Verwaltung schon 340 Mitarbeitende der Stadt ihr Interesse am Jobticket bekundet haben, spricht sehr viel für eine Einführung des Jobtickets“, findet Christine Rose. Dass die Stadt ihren Beamten kein Jobticket zur Verfügung stellen dürfe, sei zwar bedauerlich, aber doch kein Hinderungsgrund. Zumal auch noch ein kostendämpfender Effekt zu erwarten sei: „Jobticketnutzer*innen rechnen für Dienstfahrten keine Einzeltickets oder Kilometergeld mehr ab.“

Klimaziele

Und: Je eher Klimaziele erreicht werden könnten, umso geringer falle der durch den Klimawandel verursachte Schaden aus – „was sich wiederum auch in geringeren Kosten zur Beseitigung dieses Schadens niederschlägt.“

Grünes Licht

Eine Mehrheit der Ratsmitglieder sah das wohl auch so und gab bei der Abstimmung über das Thema grünes Licht. Uwe Rath und Christine Rose freuen sich sehr, dass sie mit ihrem Antrag den Weg für diese positive Entwicklung in der Stadt ebnen konnten.

Herausforderungen

Sie betonen: „Uns ist bewusst, dass die Zukunft des Deutschland- sowie des Jobtickets derzeit noch nicht klar zu überblicken ist. Ein ersatzloses Aus und die Rückkehr zum unattraktiven und teuren Tarifdschungel des ÖPNV ist vor dem Hintergrund der großen gesellschaftlichen Herausforderungen allerdings sehr unwahrscheinlich.“ Daher sei es höchste Zeit, dass die Stadt Witten sich in das neue System einreiht. 

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