Aktualisierung: Stadt lässt Nutzen neuer Einbahnstrassen für die Innenstadt prüfen

Unsere Antragsinitiative war erfolgreich: Die Stadtverwaltung lässt den Nutzen neuer Einbahnstraßen für die Innenstadt nun prüfen. Höchst erfreulich: Zusätzliches Geld muss dafür nicht zur Verfügung gestellt werden, denn ein bereits in Auftrag gegebenes Gutachten kann diese zusätzliche Aufgabe mit abdecken.

Mehr Überblick, kein Gehupe und Gedrängel – durch Einbahnstraßen kann der Verkehr besser und sicherer fließen. „In der Innenstadt gibt es sicherlich so manchen Bereich, in dem eine solche Regelung für Entlastung sorgen könnte“, vermutet unser Ratsherr Claus Humbert. Und das gelte nicht nur für den motorisierten Verkehr, sondern auch für Radfahrer*innen, Fußgänger*innen und Anwohner*innen. Aus diesem Grunde hat er gemeinsam mit unseren Verkehrspolitikern Martin Kuhn und Robert Beckmann einen Antrag auf den Weg gebracht, durch den nun der Nutzen einer solche Umgestaltung geprüft wird.

Die Entscheidung ist gefallen

Am 5. Mai hat der Ausschuss für Mobilität und Verkehr (MoVe) darüber diskutiert und sich hinter den Antrag gestellt. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte sich dem Anliegen bereits im Vorfeld angeschlossen.   

Ein erster Schritt

„Die Betrachtung der Innenstadt soll nur ein erster Schritt sein“, betont Martin Kuhn als verkehrspolitischer Sprecher unserer Fraktion zur Einbahnstraßen-Prüfung.  Auch in den Stadtteilen lasse sich so vielleicht manches Verkehrsproblem lösen.

Gut durchdachte Lösungen

„Ich spreche hier ganz bewusst von intelligenten Einbahnstraßenregelungen, weil sie nicht nur für eine Straße, sondern für einen ganzen Bereich gut durchdacht sein müssen“, erläutert Claus Humbert. Nur dann seien sie für die Verkehrsteilnehmer*innen und für die Anwohner*innen der betroffenen Straßen ein Gewinn. Etwa wie in Unna, wo ein gut durchdachtes System von Einbahnstraßen wunderbar funktioniere.

Öffnung für Fahrräder prüfen

Da er selbst ein begeisterter Radfahrer ist, liegt Claus Humbert ein weiterer Aspekt am Herzen: „Es soll gleich mit untersucht werden, an welchen Stellen Fahrräder von der Einbahnstraßenregelung ausgenommen werden können.“ Robert Beckmann ergänzt, dass damit auch einer bereits beschlossenen Forderung aus dem Radkonzept Rechnung getragen werde. Das Radfahren werde dort attraktiver, wo eine Öffnung eingeräumt werden kann.

Beschluss zur Umgestaltung folgt später

Martin Kuhn betont, eine Liste mit Straßen, die entsprechend umgestaltet werden können, solle dem MoVe abschließend zur Entscheidung vorgelegt werden. Erst dann sollen entsprechende Veränderungen erfolgen. Die drei Sozialdemokraten legen auch großen Wert auf eine nachträgliche Auswertung: „Ein Jahr nach der jeweiligen Umwandlung soll der Fachausschuss darüber informiert werden, ob sich die erhofften Verbesserungen eingestellt haben.“

Besseres Klima, weniger Lärm

Sie freuen sich, dass sich im Fachausschuss eine große Mehrheit für ihr Anliegen gefunden hat. „Wir wollen den Straßenverkehr in Witten klimafreundlicher und geräuschärmer gestalten“, erklärt Robert Beckmann. Da eine Einbahnstraßenregelung in ihrem Geltungsbereich zu weniger Verkehr führe, diene eine solche Umwandlung ganz klar diesem Ziel.

Unterstützung für den Luftreinhalteplan

„Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, sieht sich aktuell in engen Straßen durch den  Begegnungsverkehr teilweise erheblichen Gefährdungen ausgesetzt“, benennt Martin Kuhn einen weiteren positiven Effekt von Einbahnstraßen. Die Initiative unterstütze zudem den  Luftreinhalteplan für die Innenstadt. Ein weiterer Vorteil: weniger Lichtemissionen für Mensch und Tier im nahen Umfeld.

Qualitätsgewinn 

„Darüber hinaus steht auf den Fahrbahnen umgewandelter Straßen mehr Raum zur Verfügung, der dann auf ökologischere Art und Weise genutzt werden kann – z.B. für Car-Sharing-Stationen, als Radweg, für Fahrrad-Abstellanlagen, Pflanzkübel, Parklets oder Bäume“, konkretisiert Robert Beckmann einen Qualitätsgewinn durch neue Einbahnstraßen.

Nicht jede Straße ist geeignet

Den Antragstellern ist sehr bewusst, dass sich nicht alle Straßen für eine solche Umwandlung eignen: „Sie ist nur dort sinnvoll, wo Streckenalternativen ohne weiträumige Umwege für die entfallenden Fahrtrichtungen gegeben sind.“ Andernfalls würde die Verkehrsbelastung sogar steigen, erklärt Claus Humbert: „Die Prüfung soll in diesem Sinne aufzeigen, an welchen Stellen unzumutbare Belastungen für den Anliegerverkehr entstehen würden.“  

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