Keine Chance für Schrottimmobilien

Das hat wohl jeder schon erlebt: Bei der Fahrt durch die Stadt fällt der Blick auf ein Haus oder eine Häuserzeile, die schon bessere Tage gesehen haben. Jetzt sind sie seit längerem verwahrlost – eine bröckelnde Fassade, klapprige und verschmutzte Fenster, Unkraut vor der Tür, verstreuter Müll im Umfeld. Das ist kein Aushängeschild für das Wohnviertel. Vielleicht gibt es hier sogar Ratten?

Problem lässt sich nicht wegdiskutieren

Diese Beschreibung passt nach einer Definition des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) auf eine Schrottimmobilie“, erklärt  unsere Ratsfrau Petra Schubert. Auch wenn es in Witten nach allem, was bekannt sei, keine Häuser gebe, deren baulicher Zustand eine akute Gefahr für ihre Bewohner darstellt: „Die Existenz von Gebäuden, die wie beschrieben negativ auf ihr Umfeld ausstrahlen oder städtebaulichen Entwicklungszielen entgegenstehen, lässt sich nicht wegdiskutieren.“ Das Problem sei in der Stadt noch nicht groß, aber doch vorhanden.

Bezahlbarer Wohnraum geht verloren

Gemeinsam mit unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath regt sie die Stadtverwaltung daher in einer Anfrage an, sich künftig intensiver mit dem Thema zu befassen. „Verkommene Häuser, die z.B. mit Montagearbeitern überbelegt oder vielleicht auch unbewohnt sind, behindern vor allem unsere wohnungspolitischen Ziele.“ Im Klartext: Sie verhindern, dass dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entstehen kann.

Schandfleck für ein Wohnviertel

„Das wollen wir nicht akzeptieren“, stellt Fraktionschef Uwe Rath gemeinsam mit der Sozialdemokratin aus dem Bezirk Mitte klar: „Solche Immobilien machen das städtische Erscheinungsbild unattraktiv, sie wirken sich negativ auf die Nachbarschaft aus und verhindern so die positive Weiterentwicklung eines Wohnviertels.“

Ein Verzeichnis anlegen

Die beiden Ratsmitglieder fragen, ob die Verwaltung ein zentrales Verzeichnis für Problemimmobilien führt – und regen an, es im Zweifelsfall aus der Taufe zu heben. „Sind der Verwaltung fragwürdige Eigentümer bekannt, die vermutlich in ausbeuterischer Absicht ihre Häuser verwahrlosen lassen – mitunter sogar in größerer Anzahl?“, erkundigen sie sich weiter und möchten zudem wissen, ob deren Immobilien regelmäßig und angemeldet überprüft werden. Für Eigentümer, die finanzielle Probleme haben, gebe es zudem gute Beratungsmöglichkeiten.

Zentrale Anlaufstelle schaffen

Uwe Rath und Petra Schubert  regen zudem die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für alle an, die mit Schrottimmobilien konfrontiert werden. Sie weisen darauf hin, dass eine fachämterübergreifende Dienststelle zur Bearbeitung dieses Themas langwierige Verwaltungswege vermeiden könnte.

Für den Zwischenerwerb gibt es Fördermittel

Interessant finden sie auch die Möglichkeit des Zwischenerwerbs solcher Immobilien: „Die Stadt kann vom Land dafür Unterstützung bekommen,  wenn sie die Immobilie gleich an einen Dritten weiterverkauft“, erläutert Uwe Rath. Der Fraktionsvorsitzende und Petra Schubert sehen darin eine gute Chance, dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.  

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