Interkommunales Gewerbegebiet könnte Probleme lösen

Könnte in der Nachbarstadt Bochum – dort wo Opel einst Autos produzierte – demnächst ein interkommunales Gewerbegebiet entstehen? „Das wäre die Lösung für so manches  Problem“, hofft unser Ratsherr Holger Jüngst auf den Erfolg seiner aktuellen Initiative für ein solches Projekt. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Uwe Rath betont: „Hier bietet sich tatsächlich einmal die Gelegenheit, regional zu denken, um das Ruhrgebiet als wirtschaftliche Einheit zu stärken.“

Die Möglichkeiten ausloten

Presseberichte aus Bochum hatten Holger Jüngst auf die Idee gebracht, einen Antrag zum Thema zu stellen.  „Wir möchten, dass die Stadtverwaltung den Auftrag erhält, die Chancen für eine Realisierung dieses Ziels in Gesprächen mit der Nachbarstadt und mit der Landesregierung auszuloten“, beschreibt der Annener das Anliegen. Auch die Grünen unterstützen seinen Antrag. Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Liegenschaften wird sich voraussichtlich in seiner Sitzung am 30. April mit dem Thema befassen.

Opel ist ausgestiegen

Holger Jüngst wurde aktiv, als er las, dass das Unternehmen Opel aus der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 ausgestiegen ist. Sie hatte sich nach der Werksschließung gegründet, um das riesige Gelände neu zu vermarkten. Seinen Anteil von 49 Prozent an der „Perspektive“ hat Opel inzwischen der Wirtschafts-entwicklungsgesellschaft Bochum geschenkt. „Die Stadt Bochum ist mit der alleinigen Finanzierung des Projektes jedoch überfordert“, bringt Holger Jüngst das Problem auf den Punkt.

Chance für die Region

Aus seiner Sicht ist klar, dass diese kritische Situation für die Nachbarstadt gleichzeitig ein großes Potenzial für die Region birgt: die Möglichkeit, ein dringend benötigtes interkommunales Gewerbegebiet auf den Weg zu bringen. „In Witten fehlen bekanntlich geeignete Flächen für neue Gewerbegebiete“, bekräftigt Uwe Rath. Ein Engagement in Bochum könnte diesen Mangel beheben.

Die Abwanderung von Unternehmen stoppen

Holger Jüngst erinnert daran, dass aufgrund fehlender Erweiterungsflächen bereits zwei Unternehmen aus Witten nach Bochum abgewandert sind. Auch diese Tatsache spreche für die Einrichtung eines interkommunalen Gewerbegebietes: „Mit dieser Lösung können alle Städte den Unternehmen, die sich vergrößern wollen, Angebote machen. Sie stehen dann nicht mehr am Ende als die Verlierer da.“  

Fördermittel sind nötig

Den Antragstellern ist bewusst, dass der Einsatz von Fördermitteln nötig wäre, um Witten und anderen umliegenden Kommunen den Einstieg in das neue interkommunale Gewerbegebiet zu ermöglichen: „Aus eigener Kraft könnten die interessierten Städte sich dort nicht engagieren.“ Dem Land biete sich hier allerdings die Chance, gleich mehreren Städten zu neuen Gewerbeflächen und damit zu einer Verbesserung ihrer Einnahmesituation zu verhelfen. „Ein solcher Prozess benötigt viel Zeit“, weiß der Annener Ratsherr Jüngst und macht sich keine Illusionen bezüglich einer raschen Umsetzung. Doch jetzt sei der richtige Zeitpunkt, eine solche Entwicklung einzuleiten.

Streit über Flächen überflüssig

„Da in Bochum eine sehr große und unumstrittene Fläche zur Verfügung steht, könnten zudem in den anderen beteiligten Städten Konflikte zwischen den Interessen der Wirtschaft und dem Umwelt- und Klimaschutz bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete vermieden werden“, zeigt der Fraktionsvorsitzende einen weiteren Vorteil auf. Holger Jüngst ergänzt: „Auch hier in Witten kennen wir solche Diskussionen –  ich erinnere an die Kontroverse um den Vöckenberg in Stockum.“

Stillstand verhindern

Der SPD-Ratsherr weist auf einen weiteren Aspekt hin, der aus Sicht des Landes für die Unterstützung eines interkommunalen Gewerbegebietes sprechen könnte:  „Es hätte mit einer solchen Weichenstellung die Chance, einen drohenden Stillstand auf der Industriebrache oder sogar das Scheitern  des Großprojektes in Bochum zu verhindern, in das schon viele Landesmittel geflossen sind.“    

Bild von Colourbox auf SPD.de

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