Buchholz: Der Sockel des Wetterkamins bröckelt

Der denkmalgeschützte Wetterkamin in Buchholz hat Witterungsschäden erlitten. Das stellte sich bei einer Begehung heraus, die vor einigen Wochen stattgefunden hat. Bereits im Mai letzten Jahres hatte Martin Kuhn, einer unserer stv. Fraktionsvorsitzenden, in einer Anfrage an die Stadtverwaltung auf die Problematik hingewiesen. Nach dem gemeinsamen Ortstermin, der neun Monate später stattfand, ist der Befund klar: „Das Natursteinmauerwerk des Sockels weist insbesondere auf der nordöstlichen Seite starke Verwitterungsschäden auf.“

Martin Kuhn

Martin Kuhn, der inzwischen auch eine schriftliche Antwort von der Verwaltung erhalten hat, erläutert: „Offenbar sind die Schäden durch eine unsachgemäß durchgeführte Fugensanierung in 1978 verursacht worden. Es wurde zu hartes Fugenmaterial verwendet, an den Fugenrändern schält sich der Sandstein stark ab.“ Das habe stellenweise deutliche Substanzverluste zur Folge.

Bei einem weiteren Besichtigungstermin sollten das städtische Amt für Gebäudemanagement und auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hinzugezogen werden, um die erforderlichen Maßnahmen abzustimmen. Wie Martin Kuhn erfuhr, steht für die Instandsetzung aktuell jedoch kein Geld im städtischen Haushalt zur Verfügung. Der Sanierungsbedarf soll aber bei den zukünftigen Haushaltsplanberatungen berücksichtigt werden.

Der Letzte seiner Art im Ruhrgebiet

Der Sozialdemokrat verweist auf die Bedeutung des Bauwerks aus 1856: „Es handelt sich um den letzten verbliebenen Wetterkamin im Ruhrgebiet. Ein vergleichbares Bauwerk findet man heutzutage nur noch einmal, auf der Insel Mallorca.“ Ursprünglich habe der Kamin nur als Rauchabzug für das Kesselhaus der Zeche Vereinigte Geschwind gedient. 1865 sei er auch mit dem Wetterschacht der Zeche verbunden worden. Seit 1891 sei er nicht mehr in Betrieb. „Der  Wetterkamin muss erhalten bleiben“, fordert Martin Kuhn. Gemeinsam mit seinem SPD-Ortsverein Buchholz-Kämpen hat er wie in jedem Jahr das Gelände erst kürzlich wieder vom Unrat befreit. Zuversichtlich stimmt ihn, dass die Stadtverwaltung davon ausgeht, Fördermittel für die Sanierung des Kamins  beantragen zu können.

Gute Idee: ein schützendes Gitter

„Spricht etwas dagegen, den offenen Eingang zum Kamin mit einem Gitter zu versperren?“, hatte der SPD-Ratsherr in seiner Anfrage außerdem eine konkrete Schutzmaßnahme angeregt. Jugendliche und andere Besucher hätten dort wiederholt Feuer entzündet, obwohl der Kamin dafür nicht geschaffen sei.

Jetzt zeigt sich: Die Stadtverwaltung hält das für eine gute Idee. „Aus denkmalpflegerischen Gründen spricht nichts gegen eine Verschließung der beiden Öffnungen durch Gitter“, hat Martin Kuhn erfahren. Schließlich bliebe so das Innere des Kamins noch sichtbar,  Vandalismusschäden im Innern ließen sich jedoch gleichzeitig verhindern. Allerdings müsse die Gestaltung des Gitters und seiner Befestigung zuvor mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden.

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