Mit Zäunen und Schildern wird die Bahn nun doch die Sicherheit am S-Bahnhof Annen-Nord erhöhen. Das haben unser Ratsherr Holger Jüngst und unser Fraktionsvorsitzender Dr. Uwe Rath durch einen gemeinsamen Brief an die Bahnhofsmanagerin Dorothee Wasel in Erfahrung gebracht.
Ärger über die Reaktion
Sie hatten darin deutlich ihre Kritik an der Haltung der Bahn zum Ausdruck gebracht. Dabei bezogen sie sich auf einen Wittener Pressebericht, laut dem der Bahn-Sprecher auch nach dem schweren Unfall eines Fußgängers auf dem Bahnübergang zu Weihnachten keinen neuen Handlungsbedarf erkennen konnte. Der verunglückte junge Mann hatte den Bahnübergang trotz der geschlossenen Schranke überquert – und glücklicherweise überlebt. In der Vergangenheit hatte sich dort jedoch auch schon ein tödlicher Unfall ereignet.
„Schlecht gesicherte Verkehrsanlage“
„Wir sind uns sicher, dass jedes andere Unternehmen für eine dermaßen schlecht gesicherte Verkehrsanlage keine Betriebserlaubnis erhalten würde“, hatten unsere beiden Ratsmitglieder in dem Schreiben vom 11. Februar betont. Gleichzeitig hatten sie das Unternehmen gebeten, seine Haltung zu überdenken und angeboten, bei einem gemeinsamen Ortstermin Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Verbesserungen nun doch in Sicht
Gut einen Monat später hat Dorothee Wasel nun ihre Antwort geschickt. „Wir waren bereits tätig und haben uns mit Vertretern der DB Sicherheit und DB Fahrweg vor Ort ein Bild gemacht und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vereinbart“, erklärt die Managerin in ihrem Schreiben.
Aktivitäten beobachtet
Überrascht ist der Annener Holger Jüngst davon nicht: „Ich hatte nach Absenden unseres Briefes am Bahnübergang und am Bahnsteig schon Aktivitäten beobachtet, die in diese Richtung deuteten. Wenn die angekündigten Maßnahmen helfen, freut mich das sehr.“
Zäune am Bahnsteigende
„Ein paar Meter Zaun“ hatte er selbst als eine von mehreren vorstellbaren Maßnahmen vorgeschlagen, „um eilige Menschen künftig davon abzuhalten, die Abkürzung über die Gleise zum Bahnsteig zu nehmen.“ So soll es nun auch kommen. Angekündigt ist die „Anbringung von Zäunen jeweils am Bahnsteigende auf beiden Seiten neben der Treppenanlage.“ Die Bahn holt nach eigenen Angaben derzeit Angebote dazu ein.
Bessere Wegweisung
Zusätzlich soll auf beiden Seiten des Bahnübergangs eine Wegeleitung vorgenommen werden. „Wie das genau aussehen soll, hat die Bahn uns nicht mitgeteilt, aber offenbar liegen die Genehmigungen dafür schon vor und Angebote werden auch dafür eingeholt“, erläutert der Annener Ratsherr. Das trifft auch auf Banner zu, die vom DB Sicherheits Präventionsteam angebracht werden sollen.
Betreten verboten
„Der Zeitpunkt dafür steht noch nicht fest“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Uwe Rath. Er ergänzt: „Außerdem soll zwischen den Gleisen auf dem Bahnübergang ein Schild ´Betreten verboten´ aufgehängt werden.
„Verhältnisse verleiten zum Fehlverhalten“
„Gut, dass jetzt doch noch Bewegung in die Angelegenheit gekommen ist und die Bahn Sicherheitsmaßnahmen ergreift“, unterstreichen Holger Jüngst und Uwe Rath. Mit Blick auf einen entsprechenden Hinweis der Bahn zu menschlichem Fehlverhalten hatten sie schon in ihrem Brief erklärt: „Wer die gefährliche Abkürzung nutzt, verhält sich zwar nicht korrekt, doch letztlich sind es doch die unglücklichen Verhältnisse vor Ort, die überhaupt dazu verleiten.“