Werben um Nachwuchskräfte gelingt besser mit Theke und Technik

Lediglich mit einem Werbebanner und einer tropfenförmigen Standflagge ausgerüstet stellt die Stadt Witten sich derzeit den jungen Berufsuchenden auf Ausbildungsmessen vor. Das hat unser Ratsherr Tobias Bosselmann durch eine Anfrage erfahren, die er gemeinsam mit unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath und Ratsfrau Paulina Saelzer an den Bürgermeister gerichtet hatte.

Zeit zum Nachrüsten

„Eine Messetheke besitze die Stadt ausdrücklich nicht“, bedauert der junge Sozialdemokrat. Doch immerhin sei eine solche Anschaffung für die Zukunft angedacht. Tatsächlich wird es dafür in seinen Augen auch Zeit: „Die Stadt kann sich nicht länger einfach darauf verlassen, dass die Veranstalter so etwas zur Verfügung stellen.“ Das sei nämlich durchaus nicht immer der Fall – und dann wirke so ein Auftritt doch schnell sehr improvisiert und könne trotz eines freundlichen und kompetenten Teams keinen wirklich guten Eindruck machen.    

Digitalen Inhalt mitbringen

„Bei ihren Messe-Einsätzen verteilen die städtischen Mitarbeiter*innen die Flyer zu den verschiedenen Ausbildungsgängen und als kleine Präsente noch Kugelschreiber, Notizblöcke und Einkaufswagenchips“, informiert Paulina Saelzer über weitere Details aus der Antwort des Bürgermeisters. Auf den Social-Media-Kanälen TikTok, Instagram und Facebook würden auch digitale Werbeträger eingesetzt. Sie findet: „Es wäre allerdings erstrebenswert, dass solche Inhalte künftig auch am Messestand zur Verfügung stünden.“ 

Ein Imagefilm für die Schulen

„An den Berufspräsenztagen der Schulen hat die Stadt in diesem Jahr einen Imagefilm mit einem Querschnitt der angebotenen Ausbildungsberufe gezeigt“, ergänzt Uwe Rath. Laut Auskunft des Bürgermeisters sollten künftig gemeinsam mit den städtischen Auszubildenden noch weitere Beiträge dieser Art erarbeitet werden.

Es fehlen Fachkräfte

Aus Sicht von Tobias Bosselmann kommt den Werbeauftritten der Stadt eine wachsende Bedeutung zu: „Wie in vielen anderen Stadtverwaltungen auch, fehlen im Wittener Rathaus Fachkräfte. Daher ist es sehr wichtig, schon Berufsanfänger*innen für Ausbildung und Karriere in der Stadtverwaltung zu begeistern.“ Und dazu gehöre natürlich, dabei grundsätzlich gute Arbeitsbedingungen anzubieten – betonen die drei Ratsmitglieder der SPD.

Finanzkräftige Konkurrenz

Das sei mit Blick auf die oft finanzkräftigere Konkurrenz durch private Unternehmen ohnehin nicht gerade leicht. Und es werde in Zukunft leider nicht einfacher: „Auf dem Arbeitsmarkt gibt es aus demografischen Gründen perspektivisch bekanntlich weniger Berufsanfänger*innen.“

Personalentwicklung

In diesem Jahr habe die Abteilung für Personalentwicklung und Ausbildung bereits an mehreren Berufspräsenztagen, einem Azubi-Speeddating sowie an zwei Berufsinformationsmessen teilgenommen.  Neben der Abteilungsleiterin seien drei Mitarbeiterinnen für die Ausbildungsakquise und -betreuung zuständig.

Gute Ansätze verbessern

„Offenbar kümmert sich die Verwaltung recht intensiv um diejenigen, die sie einstellen möchte – in deren Entscheidungsphase für den Beruf und auch während der Ausbildung“, betonen Uwe Rath, Tobias Bosselmann und Paulina Saelzer. Auch im Vorfeld gebe es gute Ansätze, die aber sicherlich noch verbessert werden könnten.

Reicht das Budget?

Ob das derzeitige Jahresbudget von 4000 Euro für Sachmittel zur Integration der neuen Auszubildenden und zur Werbung um weitere Nachwuchskräfte dafür ausreiche, sei die Frage. Schließlich könne das Sparen an der falschen Stelle auch schädlich sein.

Zusammenarbeit mit Töchtern

„Auf den Messen muss Witten sich schließlich gegen die Konkurrenz aus den Stadtverwaltungen der größeren Nachbarstädte behaupten“, begründet Tobias Bosselmann. Möglicherweise biete sich bei diesen Terminen künftig aber auch eine Zusammenarbeit mit den städtischen Tochterunternehmen an.

Bild von Colourbox auf spd.de

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