Die Stadt sieht – auch vorübergehend – keine Möglichkeiten, den Parkdruck aus der Hevener Vonovia-Siedlung in der Schulze-Delitzsch-Straße und ihrem Umfeld zu nehmen. Das ist das Ergebnis einer Anfrage unserer Hevener Ratsmitglieder und unseres Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath an den Bürgermeister.
Frauenparkplätze am Haldenweg
„Das ist für die Betroffenen sicherlich keine gute Nachricht, aber immerhin konnten wir erreichen, dass auf dem nahegelegenen Parkplatz des TUS Heven im vorderen Bereich nun Frauenparkplätze ausgewiesen werden“, informieren Ute Niederhagemann, Rüdiger Fromme und Tobias Bosselmann über einen kleinen Erfolg ihrer Initiative: „Autofahrerinnen aus der Siedlung, die im Dunkeln nach Hause kommen, können sich dann eher trauen, dorthin auszuweichen.“
Bauarbeiten verstärken das Problem
„Durch die Arbeiten zur energetischen Fassadensanierung an den Gebäuden ist die Parkplatznot der Mieterinnen und Mieter in der Vonovia-Siedlung noch größer geworden“, beschreibt Ute Niederhagemann das aktuelle Problem. „Aufgrund der Bauarbeiten sind schließlich nicht mehr alle Flächen benutzbar“, betont die Hevener Ratsfrau, die früher selbst in der Siedlung gelebt hat. Auch Baufahrzeuge und Mitarbeiter der beauftragten Unternehmen müssten derzeit den Straßenraum zum Parken nutzen.
„Erheblichen Parkdruck“ schon 2020 festgestellt
„Die Stadtverwaltung hat auf unsere Nachfrage erklärt, dass sie schon im September 2020 im Verkehrsausschuss eine Einschätzung zur Parkplatzsituation in dem Bereich abgegeben habe“, zitiert Ratsherr Rüdiger Fromme aus der Antwort der Stadt. Demnach hatte sie schon damals einen „erheblichen Parkdruck“ bestätigt und gleichzeitig bekräftigt, dass es im öffentlichen Bereich nicht möglich sei, neue Stellplätze einzurichten: „Eine Neuordnung des Parkraums würde nach dieser Einschätzung sogar eher zu weiteren Verlusten führen“, unterstreicht der Sozialdemokrat.
Aufgabe von Vonovia
Ratsherr Tobias Bosselmann ergänzt: „Immerhin prüft das Unternehmen Vonovia nach den Angaben aus dem Rathaus derzeit wohl selbst, ob es im Zusammenhang mit einer Maßnahme zur Wohnumfeldverbesserung seinen Mietparteien noch Parkflächen zur Verfügung stellen kann. Tatsächlich ist das auch seine Aufgabe und nicht die der Stadt.“ Möglicherweise liege darin noch eine kleine Chance.
Platz am Haldenweg beleuchten
Bedauerlich finden die Hevener Ratsmitglieder, dass die Stadt auf eine Anregung, die sich konkret an sie richtete, nicht direkt eingegangen ist. Dabei ging es darum, die städtische Parkfläche neben dem Vereinsheim des TUS Heven am Haldenweg zu beleuchten: „Immerhin ist dieser Platz eine Ausweichmöglichkeit, doch vor allem für Frauen sind seine dunklen Ecken eher ein Angstraum“, weiß Ute Niederhagemann. Als Resultat der Anfrage soll jedoch wenigstens der von der Straßenbeleuchtung erfasste vordere Bereich der Fläche künftig den Frauen vorbehalten bleiben.
Kleine Erleichterung
„Das ist schon mal eine kleine Erleichterung“, bewerten die vier Ratsmitglieder diese Reaktion der Stadt. Doch sie stellen auch fest: „Eine zusätzliche Beleuchtung für den gesamten Platz hätte noch mehr Anwohnern geholfen.“
Ordnungsdienst soll kontrollieren
Ein weiteres Ergebnis ihrer Anfrage: Künftig möchte die Verwaltung auch ein Auge auf den gesamten Parkplatz am Haldenweg haben, denn dort versammeln sich nach Angaben von Anwohnern an Sommerabenden oft Jugendliche zum Feiern. Nicht alle trauen sich dann noch, die dortigen Parkgelegenheiten zu nutzen. Im „Rahmen der personellen Möglichkeiten“ soll nun die Spätschicht des Kommunalen Ordnungsdienstes dort kontrollieren. Der Streetworker des Jugendamtes wurde ebenfalls informiert.