Mit dem Oldtimerbus zur Extraschicht oder zu einem Fest an der Zeche Nachtigall – in der Vergangenheit sind die Hingucker-Fahrzeuge der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehrsgeschichte schon über Wittener Straßen gerollt. Jetzt sucht der Verein ein Grundstück, um dort ein Museum für seine alten Schätzchen aufzubauen. Dabei hat er auch Witten ins Auge gefasst.
Eine Attraktion für die Stadt
„Das wäre eine echte Attraktion für unsere Stadt“, finden unsere beiden Lokalpolitiker Petra Schubert und Frank Krebs. Gemeinsam haben die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und der Sachkundige Bürger einen Antrag gestellt, in dem sie die Stadtverwaltung bitten zu prüfen, ob sie dem Verein für das Museum ein geeignetes Grundstück zur Pacht anbieten oder vermitteln kann. Über diesen Prüfauftrag wird der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Liegenschaften am Freitag, 30. April, diskutieren und entscheiden. „Der Verein würde auf diesem Grundstück selbst eine Halle für seine Oldtimerbusse bauen oder gegebenenfalls auch eine bereits vorhandene Halle nutzen“, erläutert Frank Krebs.
Markante Typen
Die Arbeitsgemeinschaft Nahverkehrsgeschichte wurde 2012 gegründet. „Sie hat sich zum Ziel gesetzt, markante Omnibus-Typen, die im Nah- und Regionalverkehr über viele Jahre das Straßenbild geprägt haben, der Nachwelt zu erhalten“, erklärt Petra Schubert. Nach eigenen Angaben hat der Verein bereits eine Sammlung geschaffen, die einen guten Überblick über die wichtigsten Meilensteine der Fahrzeugentwicklung vermitteln kann.
Schätze aus den 60er Jahren
Seit Jahren bietet er mit seinen Fahrzeugen u.a. erfolgreich Stadtrundfahrten, Hochzeits-, Geburtstags- und Jubiläumsfahrten und Shuttle-Services für Museen an. „Zu seinen ältesten Fahrzeugen gehören derzeit ein Henschel HS 160 OSL und ein Büssing Emmelmann 13RU10 – beide wurden 1962 gebaut“, informiert Frank Krebs. Die Arbeitsgemeinschaft wolle in ihren Ausstellungsräumen künftig auch Zubehör wie Fahrkarten, Kassier-Einrichtungen, Entwerter oder Uniformen präsentieren.
Linienbusse aus dem Revier
Laut dem Museumskonzept des Vereins liegt der Sammlungsschwerpunkt im Bereich der Geschichte der Linienfahrzeuge im Ruhrgebiet und den angrenzenden Städten. In NRW gibt es nach seinen Angaben keine weitere vergleichbare Sammlung dieser sehr seltenen Oldtimerbusse. „Dadurch käme dem Museum auch deutschlandweit eine besondere Stellung zu“, werben die beiden Sozialdemokraten dafür, den Verein bei seiner Suche nach einem Standort zu unterstützen und ihn möglicherweise hier anzusiedeln.
Besichtigung der Fahrzeughalle
Die Busse sollen nach einem vorläufigen Museumskonzept in einer Halle „ausfahrbereit“ präsentiert werden, deren Tore mit Sichtfenstern ausgestattet sind. Mindestens an einem Wochenende in den Monaten Mai bis Oktober, zu besonderen Anlässen und an speziellen Terminen für geschlossene Gruppen soll eine Besichtigung der Busse möglich sein. http://www.ang-bus.org/index.html
Foto: Frank Arend