Impfzentrum: Ein weiter Weg für 7200 Senior*innen

Besorgte Senior*innen haben uns wegen ihrer Impftermine gegen das Corona-Virus angerufen: Nicht alle Menschen über 80 sind so mobil, dass sie selbst mit dem Auto nach Ennepetal fahren könnten. Außerdem kann nicht jeder seine Angehörigen bitten, den Hin- und Rücktransport zu übernehmen oder sich alternativ ein Taxi leisten. Bleibt noch die beschwerlichere Anfahrt mit Bus und Bahn, die allerdings für diejenigen Probleme aufwirft, die körperlich nicht fit sind. Eine Fülle von ungeklärten Fragen, die wir jetzt über die Stadtverwaltung an den zuständigen Kreis weitergeleitet haben.

So lautet unsere Anfrage:

Sehr geehrter Herr König,

der Kreis hat mitgeteilt, dass ab dem 25. Januar die Terminvergabe für die Corona-Impfung beginnt. Zunächst sind die über 80-Jährigen an der Reihe. In Witten betrifft das 7200 Menschen. Bereits seit vielen Tagen erreichen uns immer wieder dringende Nachfragen aus dieser Altersgruppe zu den bevorstehenden Fahrten nach Ennepetal. Diese Fragen möchten wir hier mit Dringlichkeit an Sie weitergeben und Sie bitten, die Antworten so schnell wie möglich von der Kreisverwaltung einzuholen. Die damit verbundenen Sorgen vieler Senioren sind groß. Bitte lassen Sie uns wissen:

1. Der Städtetag hat den Einsatz von kostenlosen Impftaxis vorschlagen. Wird es einen solchen Service oder ein ähnliches Angebot im EN-Kreis geben? Haben Sie sich schon mit dem zuständigen Minister der Landesregierung darüber ausgetauscht? 

2. Wer selbst kein Auto, aber zeitlich flexible Angehörige hat, kann sich möglicherweise nach Ennepetal bringen lassen. Können diese sich das Kilometergeld für die Fahrt erstatten lassen?

3. Mit Eröffnung des Impfzentrums legt die Schnellbuslinie 37 dort offenbar einen zusätzlichen Stopp ein. Ist das auch für die Line 38 geplant?

Mit dieser Frage ist die Erwartung verbunden, dass im Falle einer negativen Antwort      entsprechende Schritte eingeleitet werden. Die Senioren können das Impfzentrum von der Zusatz-Haltestelle aus nach einem Fußweg von 210 Metern erreichen. Wittener      Senioren müssen allerdings nach unserem aktuellen Kenntnisstand in einer anderen      Stadt zusteigen, wenn sie die Linie 37 nutzen wollen.

4.  Ist sichergestellt, dass zu jeder Zeit für die Wahrnehmung der Impftermine genügend Sitzplätze in den Bussen frei sind? Schließlich können die Fahrzeuge Corona bedingt nicht voll ausgelastet werden und manche Impflinge werden eine Begleitperson zur Unterstützung mitnehmen müssen.        

5. Welche Lösungen bieten sich für behinderte Menschen an, die mit Rollatoren oder     einem Rollstuhl anreisen müssen, chronisch krank oder sehbehindert sind – aber         niemanden haben, der sie fahren könnte?

6. Wiederholt wurde der Wunsch geäußert, für die erste Altersgruppe die mobilen   Impftrupps in die Stadt zu holen – die auch in den Seniorenheimen eingesetzt          worden sind. Wäre ein solches provisorisches Impfzentrum z.B. im Saalbau          denkbar?  

7. Was ist die nächste Altersgruppe, ab wann und wo wird sie geimpft?

8. Wann wird der Impfstoff den Hausärzten zur Verfügung stehen?  

Mit freundlichen Grüßen

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Schubert, Sozialpolitischer Sprecher Claus Humbert und Ratsmitglied Rüdiger Fromme

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