Eine kurzfristige Erneuerung der gesperrten Fußgängerbrücke im Steinbachtal wird es aufgrund der Haushaltslage nicht geben. Doch auch darüber hinaus ist keine Perspektive für eine Lösung ersichtlich. Das ist das nüchterne Fazit aus der Beantwortung einer Anfrage unserer Fraktion durch den Bürgermeister.
Kein Grund zur Zufriedenheit
„Bei allem Verständnis für die finanzielle Situation können wir damit nun wirklich nicht zufrieden sein“, unterstreicht unser Ratsherr Claus Humbert. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath, unseren Annener Ratsmitgliedern Paulina Saelzer und Tim Koch sowie mit Unterstützung der Grünen hatte er versucht, eine Lösung anzustoßen.
Empfindliche Lücke
„Der marode Holzsteg ist bereits seit Mai gesperrt. Anwohner*innen aller Altersgruppen vermissen auf ihren alltäglichen Wegen diese Abkürzungsstrecke durch das grüne Tal sehr“, bekräftigt Claus Humbert. Zudem reiße die Sperrung auch eine empfindliche Lücke für den Freizeitverkehr, erklärt Paulina Saelzer: „Ob zu Fuß oder auf dem Rad – viele nutzen diese Strecke gerne.“
Wer sein Fahrrad liebt, ….
„Übrigens auch, wenn sie ihr Fahrrad in der Vergangenheit über die Brücke schieben mussten“, ergänzt Claus Humbert mit Blick auf den ausdrücklichen Hinweis des Bürgermeisters im Antwortschreiben darauf, dass die Brücke für die Radnutzung ohnehin nicht freigegeben gewesen sei.
Erfreuliche Entwicklungen
„Diese Wegeverbindung wurde mit Fördermitteln extra gebaut, um das Wohnumfeld zu verbessern. Darum hat die Stadt im Tal auch ein Feuchtbiotop angelegt“, erinnert Tim Koch an die erfreulichen Entwicklungen in diesem Bereich.
Heftige Reaktionen
Wie gut das alles gelungen ist, zeigen aus Sicht unserer drei Annener Ratsmitglieder nun die heftigen Reaktionen aller Betroffenen: „Sie sind letztlich der Beweis dafür, dass die Maßnahmen richtig waren und dankbar aufgenommen worden sind.“
Unangemessene Aussage
„Und genau darum ist es überhaupt nicht angemessen, wenn der Bürgermeister allen Beschwerden aus der Anwohnerschaft in seiner Antwort nur erneut entgegenhält, die nun verursachten Umwege seien geringfügig und daher zumutbar“, bringt Claus Humbert die Kritik auf den Punkt.
Steile Alternative
Dazu komme noch, dass die gepriesene Alternativstrecke durch einen steilen Anstieg geprägt und daher nicht für alle geeignet sei. Auch bei knappem Geld müsse ein Bürgermeister doch den Betroffenen wenigstens eine Perspektive aufzeigen und ihnen signalisieren, dass er sie verstanden hat.
Sehr hohe Kostenschätzung
„Die geschätzte Summe der möglichen Baukosten, die der Bürgermeister uns nun genannt hat, fällt aus unserer Sicht mit 250 000 Euro sehr hoch aus“, bekräftigen unsere Ratsmitglieder. Auch die Frage nach dem Einsatz von Fördermitteln für die Erneuerung hat er aus ihrer Sicht nur sehr lapidar beantwortet: „Aktuell ergeben sich keine geeigneten Fördermöglichkeiten.“
Nicht zum Ersatz verpflichtet
Zudem endet die Antwort des Bürgermeisters mit einem Satz, den unsere Annener Ratsmitglieder als geradezu alarmierend und bürgerunfreundlich empfinden: „Die Zweckbindungsfrist der ehemaligen Fördermaßnahme im Steinbachtal (inkl. Brückenbau) ist bereits abgelaufen, so dass keine Verpflichtung zum Ersatz bestände.“
SPD fordert Ersatz
Für uns steht dagegen fest: Es muss einen Ersatz geben. Wir bleiben dran.