Erdwärme könnte zentrale Wärmeversorgung befeuern 

In Witten sorgen aktuell 270 private Geothermieanlagen für Wärme in Gebäuden.  Das haben die Stadtwerke unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath und unserem Ratsherrn Martin Kuhn auf Anfrage mitgeteilt. Die beiden Sozialdemokraten hatten in ihrer Anfrage in Erfahrung bringen wollen, welches Potenzial die Stadt in der klimafreundlichen Nutzung von Erdwärme und Windenergie sieht.

„Vielversprechender Weg“

In ihrer Stellungnahme bezeichnen die Stadtwerke die Erdwärme als „vielversprechenden Weg“, der mit der richtigen Infrastruktur und lokaler Unterstützung die Wärmewende vorantreiben und einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen leisten könne. Eine Perspektive für den Bau von Windkraftanlagen in Witten sehen jedoch weder die Stadtwerke noch der Bürgermeister.

Kein Potenzial für die Windkraft?

 „Die Stadt verweist insbesondere auf Probleme mit dem Abstand zur Wohnbebauung“, erläutert Martin Kuhn. Sie habe ebenso wie die Stadtwerke außerdem bekräftigt, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz habe in einer kürzlich veröffentlichten Studie auch im Außenbereich keine größeren geeigneten Flächen für den gesamten EN-Kreis ermitteln können.

Aspekt der Wirtschaftlichkeit

„Was die Geothermie angeht, prüft die Stadt nach Angaben des Bürgermeisters bei allen eigenen Großprojekten, ob diese oder andere zukunftsweisende Energien zur Wärmeversorgung der Gebäude eingesetzt werden können – und ob das wirtschaftlich ist“, informiert Uwe Rath über eine weitere Erkenntnis aus der Anfrage. Das sei bei der Geothermie jedoch offensichtlich noch nie der Fall gewesen. Auch die Stadtwerke hätten in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass für eine erfolgreiche Umsetzung unter anderem die technischen und finanziellen Bedingungen stimmen müssten.    

Hilfreiche Partner

Die Erdwärme werde u.a. durch Tiefenbohrungen erreicht, um dann auf das heiße Wasser oder den Dampf im Erdinnern zugreifen zu können. Damit die Nutzung gelingt, seien zudem Wärmetauscher, Rohrleitungen und Pumpen nötig. „Die Stadtwerke haben darauf hingewiesen, dass sie selbst sowie die Stadt als lokale Partner bei der Erschließung von Geothermiequellen gut behilflich sein könnten“, berichtet Martin Kuhn: „Sie können bei der Suche nach geeigneten Standorten und bei der Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen helfen.“ Auch bei der Installation und Instandhaltung der Infrastruktur böten sie ihre Unterstützung an.   

Private Berater

Wer sich für den Bau einer privaten Mikrowindenergie- oder einer Geothermieanlage interessiert, müsse jedoch erst einmal einen privaten Berater aufsuchen, weiß Uwe Rath aus der Antwort der Verwaltung: „Diese können nach Angaben der Stadtwerke Möglichkeiten für Bestandsimmobilien sowie beim Neubau erläutern und außerdem helfen, KfW-Fördermittel zu beantragen.“

Mehr Blockheizkraftwerke

Auch die Stadtwerke selbst wollen nach eigenem Bekunden künftig die Geothermie nutzen, obwohl sie in erste Linie weiter auf die Photovoltaik setzen. Wie Martin Kuhn erklärt, sehen sie dabei vor allem eine Möglichkeit:  „Sie möchten die zentrale Wärmeerzeugung, z.B. durch Blockheizkraftwerke, ausbauen, um die Wärmewende voranzutreiben und dabei das Klima in Witten zu verbessern.“ Dabei solle die Kombination mit Wasserstoff und/oder der Geothermie wohl eine große Rolle spielen.

Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

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