Die Kinder warten – Hangrutschen noch immer nicht ersetzt

Unter dem Personalmangel und dem Investitionsstopp in der Stadtverwaltung leiden mittlerweile auch schon die Kinder. Denn – anders als zuvor angekündigt – hat die Stadt die aus Sicherheitsgründen in 2022 abmontierten Hangrutschen im letzten Jahr noch nicht alle ersetzen lassen. Auch die Umsetzung anderer beschlossener Maßnahmen wie die Hangsicherung im Steinbruch Imberg lassen daher lange auf sich warten.  

Fehlanzeige auf dem Pestalozziplatz

Das haben unser Ratsherr Michael Aufermann und unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Christoph Malz durch eine gemeinsame Anfrage an den Bürgermeister erfahren.  Sie wollten wissen, warum auf der Spielfläche des Pestalozziplatzes noch nichts geschehen ist. Auch die Grünen hatten sich dieser Initiative angeschlossen.

Schade für die Kleinen

„Dass es immer noch keinen Ersatz für die Hangrutsche gibt, ist sehr schade für die Kinder“, findet Michael Aufermann: „Rutschen sind schließlich besonders beliebt. Das war schon in meiner Kindheit so, und das hat sich auch noch nicht geändert.“ Und wenn laut Ankündigung aus dem Rathaus auch nicht überall neue Rutschen, sondern teils auch Alternativen aufgebaut werden sollten, so wäre an allen betroffenen Standorten doch eigentlich zügig mit einem entsprechend attraktiven Ersatz zu rechnen gewesen.

Nur drei Lücken gefüllt

„Neben dem Ersatz, den es bereits in 2022 gegeben hat, ist die Stadtverwaltung im letzten Jahr aber nur an drei Stellen aktiv geworden“, zitiert Christoph Malz aus der schriftlichen Antwort der Stadtverwaltung: „An der Kita Buchholz wurde demnach als Ersatz eine Klettermöglichkeit am Hang aufgebaut. Auf dem Kinderspielplatz Noellestraße steht jetzt eine Bockrutsche und der Spielplatz an der Fröbelstraße wurde mit einer Hausgruppe und Wippgeräten ausgestattet.“

Geld „in weiten Teilen“ nicht ausgegeben

„Für solche Arbeiten standen im letzten Jahr 975.000 Euro zur Verfügung“, nennt Michael Aufermann eine Zahl. Nach Auskunft des Bürgermeisters sei das Geld jedoch „in weiten Teilen“ aufgrund der Haushaltssperre für Investitionsmittel nicht ausgegeben worden.

Drei Schulen und eine Kita warten noch

Leer gingen daher die Jungen und Mädchen an den Grundschulen in Herbede und Bommern, an der Hevener Dorfschule sowie am Pestalozziplatz und an der Kita Durchholz aus.  „Auch die Hangsicherung am Imberg wurde noch nicht umgesetzt und für den Fallschutz am Klettergerät der Hüllbergschule gab es noch keinen Ersatz“, stellt Christoph Malz die negative Bilanz der Stadtverwaltung dar. Als Vorsitzender des städtischen Jugendhilfeausschusses bedauert er diese Verzögerungen sehr: „Es ist nicht gut, dass die Finanzprobleme der Stadt auch so nun zu Lasten der Kinder gehen.“

Röhrenrutsche vorgesehen

„Am Pestalozziplatz ist eine Röhrenrutsche am Standort der alten Hangrutsche vorgesehen“, weiß Ratsherr Michael Aufermann nach seiner Anfrage nun genau. Nur: Wann können die Jungen und Mädchen, die im Umfeld des Pestalozziplatzes wohnen, sie wohl nutzen? „Für dieses Jahr ist der Ersatz zwar weiter vorgesehen. Doch zunächst muss der städtische Haushalt verabschiedet und genehmigt werden. Das wird sich wohl leider noch bis in den Frühling hinziehen“, ärgert sich der Sozialdemokrat.

Bürgermeister verweist aufs Personal

Zum Start der Spielsaison sei daher wohl leider nicht damit zu rechnen. Zu denken gibt ihm auch noch eine weitere Voraussetzung für die Umsetzung der überfälligen Ersatzmaßnahmen, die der Bürgermeister in seiner Antwort genannt hat: Es müsse genügend Personal verfügbar sein.

Priorität auf die Kinder setzen

Christoph Malz und Michael Aufermann halten dieser Aussage deutlich entgegen: „Sollte das Personal knapp sein, müssen der Aufbau der Spielgeräte für die Kinder und natürlich sicherheitsrelevante Maßnahmen Vorrang haben. Vermutlich wäre schon längst alles erledigt, wenn das von Vornherein so gehandhabt worden wäre.“    

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