Die Deutsche Logistik Holding GmbH & Co. KG (DLH) ist das Unternehmen, das interessiert daran ist, das ehemalige Thyssengelände nach der Sanierung zu kaufen und dort ein Gewerbegebiet aufzubauen. Das erfuhr unser Ratsherr Holger Jüngst durch eine Anfrage an den Bürgermeister, die er gemeinsam mit unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Uwe Rath auf den Weg gebracht hatte.
Erste Gespräche
„Das Bremer Unternehmen errichtet nach den Angaben des Bürgermeisters Logistik- und Gewerbeparks in ganz Deutschland“, erläutert der Annener Sozialdemokrat. Die Stadt habe es in ersten Gesprächen schon über ihre konkreten Entwicklungsziele für die Fläche unterrichtet, die schon lange als neuer Standort für produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe im Visier der Verantwortlichen ist.
Sanierung inzwischen genehmigungsfähig
Im Grunde ist die zunächst erforderliche Sanierung des belasteten Geländes inzwischen auch genehmigungsfähig. „Der Einigungsprozess über die grundsätzliche Art und Weise der Deponieabdeckung zwischen der FSZ Verwaltungs- und Grundbesitz GmbH als Eigentümerin und dem Kreis ist wohl abgeschlossen“, hat Holger Jüngst erfahren. Doch bevor die Politik weitere Beschlüsse treffen kann, um das Bebauungsplanverfahren weiter voranzutreiben, soll für sie und für die Öffentlichkeit noch eine Visualisierung des Aufbaus der neu entstehenden Fläche erarbeitet werden.
Unterschiedliche Auffassungen
Der Annener Ratsherr erinnert an die unterschiedlichen Auffassungen der Verhandlungspartner über die Höhe der erforderlichen Aufstockung des Grundstücks. „Auf meine konkrete Frage, ob dieser Aspekt inzwischen geklärt sei, hat der Bürgermeister darauf verwiesen, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten würden. Im Ergebnis fällt die Aufstockung offenbar höher aus als der Kreis als Genehmigungsbehörde es ursprünglich für nötig hielt.“ Offenbar habe der Vorhabenträger FSZ ihm nachweisen können, dass die beabsichtigten Auffüllungen im Falle einer gewerblichen Nachnutzung der Fläche aus statischen Gründen erforderlich seien.
Voraussetzungen schaffen
Holger Jüngst hatte sich auch danach erkundigt, was die Stadt selbst unternehmen könne, um die Entwicklung positiv zu beeinflussen. Dazu erhielt er ein klares Signal, wie er berichtet: „Es sollen die Voraussetzungen für das neue Gewerbegebiet geschaffen werden, um die Realisierungschance zu erhöhen.“
Stadt konzentriert sich auf Bebauungsplan
Aus diesem Grunde konzentriere sich die Stadt mittlerweile mehr auf das zum Sanierungsplan gehörige Bebauungsplanverfahren Nr. 255 „Rüdinghauser Feld-Süd“. Zwischen der FSZ und der Stadt werde abgestimmt, welche gutachterlichen Untersuchungen dafür erforderlich seien: „Ein privates Büro ist mit der Erstellung der Planunterlagen beauftragt und ein Bebauungsplanvorentwurf ist in Arbeit.“
Keine Gespräche zum Wegerecht?
Für die Erschließung der Sanierungsfläche, bzw. des künftigen Gewerbegebietes, soll die Straße Im Rohr verlängert werden. Aus diesem Grund hatte sich Holger Jüngst auch danach erkundigt, ob die Stadt die Gespräche zum erforderlichen Wegerecht inzwischen aufgenommen habe. Dazu erhielt er keine konkrete Antwort und erfuhr stattdessen: „Der vom Vorhabenträger finanzierte Bebauungsplan wird die erforderlichen öffentlichen Verkehrsflächen für die Errichtung der Straßenverbindung zwischen Im Rohr und der Fredi-Ostermann-Straße beinhalten.“
FSZ soll nördliche Straße bauen
Konkret solle die FSZ den zur Erschließung des Gewerbegebietes erforderlichen nördlichen Teil (Bereich Fredi-Ostermann-Straße) errichten und anschließend kostenfrei an die Stadt Witten übertragen.Die Stadt werde zudem alle Flächen sichern, die sie für den Bau der Verbindungsstrecke zur Straße „Im Rohr“ benötigt.
Stadt finanziert den Lückenschluss selbst
„Den Lückenschluss zwischen dem Gewerbegebiet und der Straße Im Rohr muss die Stadt nämlich selbst bauen und finanzieren“, erklärt Holger Jüngst und fordert, in dieser Angelegenheit dringend am Ball zu bleiben: „Unsere Stadt braucht diese Gewerbeflächen. Außerdem kann die neue Straßenverbindung, die entstehen soll, künftig einen großen Beitrag zur Verkehrsentlastung des Annener Ortskerns leisten. Bis das alles zur Verfügung steht, ist es ohnehin noch ein langer Weg.“