Beflügelt der neue E-Tarif den Umstieg auf Bus und Bahn?

Die Pandemie hat dem digitalen Verkauf von Fahrkarten für Bus und Bahn Auftrieb gegeben. Das erfuhren unser verkehrspolitischer Sprecher Martin Kuhn und unsere Ratsfrau Ute Niederhagemann durch eine gemeinsame Anfrage zu den E-Tickets für den ÖPNV von der Stadtverwaltung. „Demnach wurden im Dezember neun Prozent aller Tickets für Gelegenheitskundinnen und -kunden über die Mutti-App der Bogestra gekauft – knapp 350.000 Fahrscheine“, nennt Ute Niederhagemann eine Zahl.

Verkehrswende

„Besonders hat uns allerdings interessiert, wie eezy, der E-Tarif des VRR, in der Mutti-App angenommen wird. Er bricht nämlich die bisher starre Preisstruktur auf und ist daher mit seiner kilometergenauen Abrechnung attraktiv für Personen, die den ÖPNV nur gelegentlich nutzen“, erklärt Martin Kuhn. Das sei sehr wichtig, weil die Verkehrswende nur gelingen könne, wenn möglichst viele Menschen auf Bus und Bahn umsteigen.

Information im Juni

Doch zu diesem E-Tarif lägen der Stadt offenbar noch keine ersten Erkenntnisse vor: „Allerdings werden wir in der Juni-Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr mehr darüber erfahren, denn die Stadtverwaltung hat uns zugesagt, Experten von Bogestra und VRR zu diesem Thema einzuladen.“

VRR erwartet langfristig Mehrerlöse

Ute Niederhagemann hatte gezielt nachgefragt, welchen Einfluss der neue E-Tarif auf die Einnahmesituation der Bogestra hat: „Werden Verluste ausgeglichen?“ So hat sie erfahren, dass der VRR im Laufe der Zeit durch das neue Angebot sogar mit Mehrerlösen rechnet. „Und zwar durch neue Kunden“, erläutert die Ratsfrau aus Heven. Insgesamt gehe der Verkehrsverbund nach Angaben der Stadt davon aus, dass ein bis zwei Prozent aller Wege im VRR-Raum aufgrund des E-Tarifs potenzielle Neufahrten im ÖPNV sein könnten.

Einnahmen zunächst geringer

„Die Stadt hat uns aber auch bestätigt, dass in der Anlaufphase zunächst geringere Einnahmen erwartet werden“, ergänzt Martin Kuhn.  Begründet werde das mit dem Preisdeckel, der bei der kilometergenauen Abrechnung des E-Tarifes Mehrkosten gegenüber den üblichen Tickets verhindere. Ein Ausgleich für Mindererlöse aus dem Verkauf des VRR E-Tarifs existiere jedoch nicht. Den solle es nur auf Landesebene,  insbesondere im Übergangsbereich zwischen verschiedenen Verbünden, geben.

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on linkedin
LinkedIn

Mehr zum Thema

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top