Aus für den Welterbe-Antrag – die Begründung ist empörend

Soll die einzigartige industriekulturelle Landschaft des Ruhrgebiets bei der UNESCO als Welterbe eintragen werden? Aus Witten wären das Eisenbahnviadukt, das Wasserkraftwerk Hohenstein, die Zeche Nachtigall mit dem Muttental und der Kohleniederlage, die Ruhrtalbahn und die Bergisch-Märkische Eisenbahn vertreten. Diese Idee ist in der Region gewachsen, vor allem seitdem die Stadt Essen in 2010 stellvertretend für die gesamte Metropole Ruhr mit großem Erfolg Europäische Kulturhauptstadt war.

Die Zustimmung war groß

Doch die Landesregierung hat aktuell entschieden, diese Bewerbung nicht weiterzuverfolgen. Vor allem die Begründung dafür sorgt für große Empörung. „Dass das Landeskabinett nun erklärt, der Antrag werde auch aufgrund von ´fragmentarischer politischer Unterstützung´ nicht an die im Oktober tagende Kultusministerkonferenz weitergeleitet, kann ich nicht verstehen“, erklärt unser Fraktionschef Dr. Uwe Rath. 

Alle Kommunen waren beteiligt

Schließlich seien zuvor alle Kommunen in der Region vor der Entscheidung über den Welterbeantrag beteiligt worden. Dabei habe es ein eindeutig positives Votum gegeben, erklärt er: „Auch unser Stadtrat hat sich im Juni 2021 hinter diese Idee gestellt.“  Von den insgesamt 46 politischen Beschlüssen in Räten, Kreistagen und im Ruhrparlament seien 40 positiv und nur 4 negativ ausgefallen.

Brücke zwischen Gestern und Morgen

Aus Sicht der SPD, so Uwe Rath, sei die Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Titel kein wehmütiger Blick zurück in die Vergangenheit. „Der Titel soll vielmehr zeigen, wie die Region sich nach dem Ende der Steinkohle erfolgreich wandelt“, beschreibt er sein Verständnis dieser Initiative. Tradition und Moderne bilden eine Einheit. Der Titel Weltkulturerbe Ruhrgebiet wäre demnach „eine Brücke zwischen Gestern und Morgen als deutlich wahrnehmbares Zeichen nach außen“ und er stehe für ein starkes Wir-Gefühl in dieser einzigartigen Region.

Fragwürdiges Demokratieverständnis

Selbstverständlich, so bekräftigt der Sozialdemokrat, könne man über die Bewerbung unterschiedlicher Auffassung sein: „Wie aber die Landesregierung unter dem CDU-Ministerpräsidenten Armin Laschet mit dem eindeutigen Votum der Region umgeht, spricht für ein äußerst fragwürdiges Demokratieverständnis. Auch Witten hätte zweifellos von dem Gütesiegel Welterbe profitiert.“

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