Städtische Friedhöfe erhalten nach SPD-Initiative Leih-Gießkannen

Pfandgießkannen wird es auf den städtischen Friedhöfen vorerst nicht geben. Stattdessen hat die Stadtverwaltung in einem ersten Schritt für circa 450 Euro 150 neue Gießkannen angeschafft und möchte diese auf den Friedhöfen für die Besucher*innen bereitstellen. Das ist das Resultat der Anfrage, mit der SPD-Ratsherr Claus Humbert im letzten Sommer die Chancen für die Anschaffung von Pfandgießkannen ausgelotet hat.

„Die Bereitstellung von 150 Kannen ist zwar nur die zweitbeste Lösung“, bewertet Claus Humbert, der auch sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, diese Reaktion. Doch immerhin sei auch das eine wertvolle Hilfe für alle, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine eigenen Gefäße zum Friedhof mitbringen können.

Claus Humbert.

Wie sie in ihrer Antwort vom 1. März einräumte, stellt die Verwaltung bisher noch nicht auf allen kommunalen Friedhöfen Gießkannen bereit. Mit Pfandsystemen habe sie bislang überhaupt keine Erfahrungen gesammelt, heißt es in dem Schreiben weiter. Grundsätzlich sei es aber auch aus ihrer Sicht erstrebenswert, den Friedhofsbesucher*innen durch ein Gießkannen-Angebot die Grabpflege zu erleichtern.

Pfandsystem wäre teurer

Allerdings sei es nach den mittlerweile vorliegenden Informationen wesentlich kostengünstiger, kein Pfandsystem einzuführen: „Die Beschaffung von Pfandsystemen mit beispielsweise je sechs oder acht Gießkannen kostet je nach Anbieter zwischen 550 und 700 Euro pro Standort, zuzüglich des Aufwandes für den Aufbau und die Fundamentierungsarbeiten. Um flächendeckend auf allen städtischen Friedhöfen solche Systeme mit ausreichend Gießkannen anbieten zu können, müssten einer ersten Einschätzung nach zunächst mindestens 16 Standorte angelegt werden, wenn diese nahe der Eingänge installiert werden sollen.“

Kein Gießkannen-Grün

Dementsprechend, so bilanziert die Stadtverwaltung,  favorisiere sie eine alternative Lösung: „Auf den kommunalen Friedhöfen sollen z.B. in Nähe der Wasserentnahmestellen Gießkannen pfandlos zur Verfügung gestellt werden.“ Und zwar in einer auffälligen Farbe. „So sollen sie sich besser von den üblicherweise grünen Gießkannen der Friedhofsbesucher*innen unterscheiden“, erläutert Claus Humbert die Idee der Stadtverwaltung. Diese schätze die Verluste durch Vandalismus oder Diebstahl als „nicht so immens“ ein, dass sich die  Einführung des erheblich teureren Pfandsystems rechtfertigen würde.

Es sollen in einem ersten Schritt nun rund 150 Gießkannen auf den Friedhöfen bereitgestellt werden, um damit Erfahrungen zu sammeln. „Dabei wird die Verwaltung prüfen, wie das Angebot angenommen wird und wie umfangreich die Verluste sind.“ Offenbar habe die Stadt die neuen Gießkannen schon angeschafft.

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